Schilddrüsengesundheit und Ernährung

Entdecke, wie die Ernährung die Gesundheit der Schilddrüse, den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt unterstützt.

3 April 2025

Schilddrüsengesundheit

Schilddrüsengesundheit und Ernährung: Wie die Ernährung den Stoffwechsel beeinflusst

Die Schilddrüse verstehen: Ihre Rolle im Stoffwechsel

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse im Nacken, die durch ihre Hormonproduktion eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels spielt. Sie produziert die sogenannte Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die das Energielevel, das Gewicht und die allgemeinen Körperfunktionen steuern. Diese Hormone werden durch das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) reguliert, das von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet wird.

Ein Ungleichgewicht in der Schilddrüse, wie Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), können den Stoffwechsel, das Gewicht und den Energiehaushalt stören. Eine Umstellung der Ernährung und des Lebensstils kann dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu regulieren und die Symptome zu lindern.

Hypothyreose: Ursachen, Symptome und die passende Ernährung

Was ist Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)?

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) liegt vor, wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert, was zu einem verlangsamten Stoffwechsel führt. Sie wird in der Regel durch die Hashimoto-Thyreoiditis (eine Autoimmunerkrankung), Jodmangel oder bestimmte Medikamente verursacht.

Symptome der Schilddrüsenunterfunktion

  • Müdigkeit und geringe Energie

  • Ungeklärte Gewichtszunahme

  • Kälteempfindlichkeit

  • Depression und Konzentrationsschwierigkeiten

  • Trockene Haut und Haarausfall

  • Niedrige Herzfrequenz

Die besten Nährstoffe zur Unterstützung bei Schilddrüsenunterfunktion

  • Jod: Wesentlich für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Jod kann über Meeresfrüchte, Milchprodukte und Jodsalz aufgenommen werden. Wichtig zu beachten: Ein Überschuss an Jod kann Schilddrüsenfunktionsstörungen verstärken, daher ist eine ausgewogene Zufuhr wichtig.¹

  • Selen: Hilft bei der Umwandlung von T4 in aktives T3 und unterstützt die Immunfunktion. Selen findet sich in Lebensmitteln wie Paranüssen, Eiern, Thunfisch und Sonnenblumenkernen.¹

  • Vitamin D: Zu wenig Vitamin D steht oft in Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse und dem Hormonhaushalt. Das Vitamin kann über fetten Fisch, angereicherte Milchprodukte und die natürliche Sonneneinstrahlung aufgenommen werden.¹

Hyperthyreose: Ursachen, Symptome und die passende Ernährung

Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ?

Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) liegt vor, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, was zu einem überaktiven Stoffwechsel führt. Sie wird häufig durch die Basedowsche Krankheit oder Schilddrüsenknoten verursacht.

Symptome der Schilddrüsenüberfunktion

  • Ungewollter Gewichtsverlust

  • Schneller Herzschlag oder Herzklopfen

  • Vermehrtes Schwitzen

  • Ängstlichkeit und Reizbarkeit

  • Hitzeunverträglichkeit

  • Muskelschwäche

Die besten Nährstoffe zur Unterstützung bei Schilddrüsenüberfunktion

  • Kalzium und Vitamin D: Die beiden Nährstoffe sind essenziell, um den Verlust der Knochendichte aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion zu verhindern. Diese kannst du über Milchprodukte, Blattgemüse und angereicherte Pflanzenmilch aufnehmen.²

  • Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren: Lebensmittel wie Beeren, Walnüsse, Leinsamen oder Lachs helfen, Entzündungen zu verringern und Hormone zu regulieren.²

  • Goitrogene Lebensmittel (in Maßen): Bestimmte Gemüsesorten enthalten Goitrogene, also Verbindungen, die die Schilddrüsenhormonproduktion leicht verringern können. Dazu zählen gekochter Brokkoli, Karfiol und Kohlsprossen. Bevor du diese Lebensmittel in deine Ernährung aufnimmst, konsultiere jedoch vorab immer einen Diätologen oder eine Diätologin. ³ ⁴

Der Zusammenhang zwischen Schilddrüsenerkrankungen und Ernährung

Die Rolle der Goitrogene für die Schilddrüsenfunktion ³ ⁴

Goitrogene sind natürliche Verbindungen, die bei übermäßigem Verzehr die Schilddrüsenhormonproduktion stören können.

  • Bei Hypothyreose: Beschränke rohe goitrogene Lebensmittel. Gut zu wissen: Durch Kochen wird ihre negative Wirkung verringert.

  • Bei Hyperthyreose: Einige goitrogene Lebensmittel können dazu beitragen, die Schilddrüsenaktivität leicht zu reduzieren - Du solltest dies jedoch immer mit einem Experten oder einer Expertin abklären.

Warum regelmäßige Schilddrüsenuntersuchungen entscheidend sind

Die regelmäßige Kontrolle der TSH-Werte sowie der Hormone T3 und T4 hilft dabei, die Gesundheit der Schilddrüse zu beurteilen und zu untersuchen, ob Ernährungsumstellungen wirken.

Lifestyle-Tipps zur Regulierung des Hormonhaushalts

1. Regelmäßige Bewegung: Moderate Workouts unterstützen den Stoffwechsel und das Gewichtsmanagement bei Hypothyreose. Sanfte Aktivitäten wie Yoga und Dehnübungen helfen, Stress und Angstzustände bei Hyperthyreose zu reduzieren.

2. Stressmanagement: Chronischer Stress bringt den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. Bereits kleine Maßnahmen, wie tiefes Atmen, bewusste Reflexion oder auch Meditation können helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

3. Optimierung des Schlafs: Versuche auf 7–9 Stunden erholsamen Schlaf pro Nacht zu kommen, um die Hormonregulation und den Stoffwechsel zu unterstützen.

Die Rolle der Ernährung für die Schilddrüsengesundheit

Eine ausgewogene Ernährung, reich an essenziellen Nährstoffen, kann die Schilddrüsenfunktion wesentlich unterstützen. Sie hilft, das hormonelle Gleichgewicht zu regulieren und den Stoffwechsel zu verbessern. Ob bei Hypo- oder Hyperthyreose – die Unterstützung durch qualifizierte Expert:innen ermöglicht einen individuell angepassten Ernährungsplan.

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Quellen:
1. Dana Larsen, Sargun Singh, Maria Brito, Thyroid, Diet, and Alternative Approaches, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Volume 107, Issue 11, November 2022, Pages 2973–2981, https://doi.org/10.1210/clinem/dgac473;
2. Abuduwaili G, Huang J, Ma Y, Sun H. Adult dietary patterns and their association with iodine nutrition levels and thyroid function: a cross-sectional study. Public Health Nutrition. 2025;28(1):e4. doi:10.1017/S1368980024002404
3. Taherinia, S., Heidari, Z., Salehidoost, R. et al. Associations between empirically derived dietary patterns and oxidative stress and inflammation in adults with primary hypothyroidism: a case-control study. BMC Endocr Disord 23, 105 (2023). https://doi.org/10.1186/s12902-023-01348-9
4. Alwan, H., Ribero, V.A., Efthimiou, O. et al. A systematic review and meta-analysis investigating the relationship between metabolic syndrome and the incidence of thyroid diseases. Endocrine 84, 320–327 (2024). https://doi.org/10.1007/s12020-023-03503-7
5. Partsalaki, Ioanna, Georgios K. Markantes, and Marina A. Michalaki. 2024. "Low-Glycemic Load Diets and Thyroid Function: A Narrative Review and Future Perspectives" Nutrients 16, no. 3: 347. https://doi.org/10.3390/nu16030347