Diät bei Diabetes
Diabetes mit der richtigen Ernährung in den Griff bekommen. Erfahre, wie du Kohlenhydrate, Nährstoffe und den idealen Zeitpunkt der Mahlzeiten gestalten kannst, um den Blutzucker besser zu kontrollieren.
25 März 2025

Diät bei Diabetes: Wie die richtige Ernährung den Blutzucker reguliert
Diabetes und seine Auswirkungen auf den Blutzucker
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die durch erhöhte Blutzuckerwerte aufgrund von Insulinresistenz oder unzureichender Insulinproduktion entsteht. Es gibt zwei Haupttypen:
- Typ-1-Diabetes (T1D): Eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper die insulinproduzierenden Zellen angreift und eine lebenslange Insulintherapie erforderlich macht.
- Typ-2-Diabetes (T2D): Eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper resistent gegen Insulin wird oder nicht genügend Insulin produziert. Diese Form kann häufig durch eine Umstellung der Ernährung und des Lebensstils kontrolliert werden. (Evert et al., 2022; American Diabetes Association, 2023).
Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist entscheidend für die Vermeidung von Diabetes-Komplikationen. Der normale Nüchternblutzuckerspiegel bei Nicht-Diabetiker:innen liegt zwischen 70-99 mg/dL (3,9-5,5 mmol/L), während der Blutzucker nach einer Mahlzeit unter 140 mg/dL (7,8 mmol/L) bleiben sollte. Für Diabetiker:innen werden im Allgemeinen Nüchternblutzuckerwerte zwischen 80-130 mg/dL (4,4-7,2 mmol/L) und Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit unter 180 mg/dL (10 mmol/L) empfohlen (ADA, 2023; Davies et al., 2021)
Diabetesmanagement mit einem ganzheitlichen Ansatz
So kann Diabetes erfolgreich reguliert und Blutzucker gesenkt werden:
Umstellung der Ernährung - Der Fokus liegt auf der Kontrolle der Kohlenhydratzufuhr und der Auswahl nährstoffreicher Lebensmittel.
Regelmäßige Bewegung - Tägliche Bewegungseinheiten verbessern die Insulinempfindlichkeit und fördern ein gesundes Gewichtsmanagement (Colberg et al., 2020).
Bei Bedarf Medikamente - Manche Menschen benötigen Insulin oder schluckbare Medikamente zur Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Auch wenn Medikamente und körperliche Aktivität wichtig sind, ist die Umstellung der Ernährung immer die Grundlage der Blutzuckerregulierung.
Wie die Ernährung den Blutzucker beeinflusst
Die richtigen Kohlenhydrate bei Diabetes
Kohlenhydrate haben den größten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten kann zu einem rapidem Anstieg des Blutzuckers führen, während langsam verdauliche Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel besser kontrollieren können. (Evert et al., 2022).
Die besten Kohlenhydrate bei Diabetes: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Blattgemüse, Nüsse und Samen.
Kohlenhydrate, die du einschränken solltest: Weißbrot, zuckerhaltige Getränke, verarbeitete Lebensmittel und raffiniertes Getreide.
Obwohl eine kohlenhydratarme Ernährung zur Gewichtsabnahme und Diabetes-Management untersucht wurden, ist die langfristige Wirksamkeit umstritten (Ludwig et al., 2021). Bevor große Änderungen in der Ernährung vorgenommen werden, sollten diese unbedingt mit einen Arzt oder einer Ärztin besprochen werden.
Die besten Diäten für das Diabetesmanagement
Es gibt mehrere wissenschaftlich untersuchte Diäten, die dabei helfen können, den Blutzucker zu regulieren und das Diabetesrisiko zu senken:
Die mediterrane Ernährung: Der Schwerpunkt liegt auf Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten wie Olivenöl und mageren Proteinen. Studien zeigen, dass diese Ernährungsform die Blutzuckerkontrolle und die Herz-Kreislauf-Gesundheit deutlich verbessern kann (Martínez-González et al., 2022).
Die DASH-Diät: (Dietary Approaches to Stop Hypertension): Ursprünglich wurde die Diät zur Kontrolle des Blutdrucks entwickelt, es hat sich allerdings gezeigt, dass sie auch bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes (T2D) wirksam ist. Sie enthält viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und magere Proteine (Siervo et al., 2021).
Pflanzenbasierte Diäten: Eine Ernährungsform, die reich an vollwertigen, pflanzlichen Lebensmitteln ist. Sie wird mit einer besseren Insulinempfindlichkeit und geringeren Entzündungen in Verbindung gebracht (Qian et al., 2020).
Zeitpunkt der Mahlzeiten und Blutzuckerkontrolle
Wann du isst, ist genauso wichtig wie das, was du isst. Folgende Ernährungsformen können dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren:
Intermittierendes Fasten: Das Unterteilen von Essens- und Fastenphasen verbessert nachweislich die Insulinempfindlichkeit und fördert die Gewichtsabnahme (Patterson et al., 2022).
Essensabfolge: Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr von Ballaststoffen und Proteinen vor Kohlenhydraten zu einem niedrigeren Blutzuckerspiegel nach der Mahlzeit führt (Shukla et al., 2020)
Wichtige Nährstoffe für das Diabetesmanagement
Bestimmte Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Diabetes:
Ballaststoffe: Balaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse verlangsamen die Verdauung und verbessern den Blutzuckerspiegel (Reynolds et al., 2020).
Magnesium und Vitamin D: Ein Mangel dieser Nährstoffe ist bei Diabetiker:innen weit verbreitet und beeinträchtigt die Insulinempfindlichkeit (Hruby & Meigs, 2021).
Omega-3-Fettsäuren: Lebensmittel wie Lachs, Leinsamen und Walnüsse unterstützen die Gesundheit des Herzens - für Diabetiker:innen besonders wichtig.
Zu vermeidende Lebensmittel für eine bessere Blutzuckerkontrolle
Bestimmte Lebensmittel können die Blutzuckerwerte auch negativ beeinflussen:
Ultra-verarbeitete Lebensmittel: Verarbeitetes Fleisch, abgepackte Snacks und zuckerhaltige Getreideprodukte erhöhen das Diabetesrisiko (Monteiro et al., 2022).
Zuckerhaltige Getränke: Limonaden, Fruchtsäfte und gesüßte Getränke lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen (Malik & Hu, 2021).
Raffinierte Kohlenhydrate: Weißbrot, Nudeln und Reis tragen zu Insulinresistenz bei.
Die Bedeutung der Blutzuckerüberwachung
Regelmäßige Kontrollen helfen Diabetiker:innen, ihre individuellen Reaktionen auf Nahrungsmittel zu verstehen.
Verwende dafür eine Blutzuckertabelle: Verfolge deine Blutzuckerwerte nüchtern und nach den Mahlzeiten, um deine Ernährung entsprechend anzupassen.
Konsultiere einen Experten oder eine Expertin: Personalisierte Ernährungspläne können das Diabetesmanagement optimieren (Evert et al., 2022)
Ernährung als Schlüssel zur Diabeteskontrolle - Mavie Telemed bietet Unterstützung
Eine ausgewogene Ernährung ist für den Umgang mit Diabetes und die Regulierung des Blutzuckerspiegels von grundlegender Bedeutung. Die Behandlung von Diabetes erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der neben der Ernährung auch körperliche Aktivität und Medikamente einschließt. Ausgewogene Mahlzeiten, eine bewusste Kohlenhydratzufuhr und nährstoffreiche Lebensmittel können zu erheblichen gesundheitlichen Verbesserungen führen. Es ist essenziell, dass sich Betroffene mit Gesundheitsexpert:innen beraten, beispielsweise mit Diätolog:innen und Ernährungsberater:innen, um Ernährungspläne zu erstellen, die ihren individuellen Bedürfnissen und Gesundheitszielen entsprechen. Die Mavie Telemed-Plattform bietet dir eine Vielzahl von Expert:innen, die dir dabei helfen können, Diabetes ganzheitlich zu behandeln.
Quellen:
1. American Diabetes Association (ADA). (2023). Standards of medical care in diabetes. Diabetes Care, 46(Suppl 1), S1–S299.
2. Colberg, S. R., et al. (2020). Exercise and Type 2 Diabetes. Diabetes Care, 43(8), 1971-1990.
3. Davies, M. J., et al. (2021). Management of hyperglycemia in Type 2 diabetes, 2021. Diabetes Care, 44(11), 2589-2625.
4. Evert, A. B., et al. (2022). Nutrition therapy for adults with diabetes or prediabetes. Diabetes Care, 45(2), 387-401.
5. Hruby, A., & Meigs, J. B. (2021). Magnesium and Type 2 Diabetes. Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic Care, 24(1), 17-22.
6. Ludwig, D. S., et al. (2021). Low-carbohydrate diets in the management of diabetes. BMJ, 372, m4743.
7. Malik, V. S., & Hu, F. B. (2021). Sugar-sweetened beverages and cardiometabolic health. Annual Review of Nutrition, 41, 273-303.
8. Martínez-González, M. Á., et al. (2022). Mediterranean diet and Type 2 diabetes. Diabetes Care, 45(7), 1596-1611.
9. Monteiro, C. A., et al. (2022). Ultra-processed foods and metabolic disorders. The Lancet Diabetes & Endocrinology, 10(3), 190-203.
10. Patterson, R. E., et al. (2022). Intermittent fasting and metabolic health. Annual Review of Nutrition, 42, 155-172.
11. Qian, F., et al. (2020). Plant-based dietary patterns and diabetes risk. Diabetes Care, 43(7), 1615-1623.
12. Reynolds, A., et al. (2020). Dietary fiber intake and diabetes risk. The Lancet, 393(10170), 2262-2273.
13. Shukla, A. P., et al. (2020). Meal sequencing and glycemic control. Diabetes Care, 43(8), 1935-1943.
14. Siervo, M., et al. (2021). DASH diet and metabolic health. Current Opinion in Lipidology, 32(2), 114-121.